29.09.2025
Das Marktumfeld – und damit auch unsere Anlagepositionierung – ist geprägt von Spannungen zwischen kurzfristig gedämpfteren Marktaussichten und einem eher konstruktiven mittel- bis längerfristigen Ausblick. In den nächsten Quartalen wird sich die derzeitige Abschwächung der US-Konjunktur drehen und das US-Wirtschaftswachstum dürfte sich erneut beschleunigen. Auch die Konjunktur in der Eurozone wird im nächsten Jahr dank steigender Investitionen und fiskalpolitischer Impulse, insbesondere aus Deutschland, wieder an Fahrt 
gewinnen. Diese Erwartungen spiegeln sich in den robusten Gewinnwachstumserwartungen US-amerikanischer und europäischer Unternehmen fürs kommende Jahr wider.
Kurzfristig belasten die Risiken die Märkte jedoch. Die Verlangsamung der US-Wirtschaft wirkt sich bereits auf den US-Arbeitsmarkt aus und veranlasst die Fed, ihren Zinssenkungszyklus wieder aufzunehmen. Hinzu kommen die Auswirkungen des Handelskriegs auf die US-Inflation und das steigende Staatshaushaltsdefizit. In Europa belasten unterdessen die Auswirkungen deutlich höherer Zölle in den USA sowie die politischen und fiskalischen Unsicherheiten in Frankreich die kurzfristige Stimmung. Da sich die EZB wahrscheinlich dem Ende ihres 
Zinssenkungszyklus nähert, schwinden auch die positiven geldpolitischen Impulse für die Anleihen- und Aktienmärkte.
In diesem Umfeld reduzieren wir unsere Gewichtung von Anleihen und empfehlen, die Duration zu verkürzen und die Positionierung von Anleihen (von übergewichten auf neutral) in Richtung Geldmarktinstrumente (von untergewichten auf neutral) zu verlagern. Europäische Unternehmensanleihen weisen nach wie vor solide Kreditqualität auf, dennoch stufen wir sie jetzt auf eine neutrale Gewichtung (von übergewichten) und bei europäischen Staatsanleihen reduzieren wir unsere Empfehlung sogar auf untergewichten. Wir sehen nach wie 
vor Wert in Anleihen der Schwellenländer, für die wir weiterhin eine übergewichten Empfehlung aussprechen. Was die Währungen anbelangt, so bekräftigen wir unsere vorsichtige Haltung gegenüber dem USD, um das potenzielle Risiko einer politisierten und weniger unabhängigen Fed zu reduzieren. Bei Aktien bleiben wir bei unserer neutralen Haltung, da wir der Meinung sind, dass es aufgrund verschiedener Risikofaktoren noch zu früh ist, die Haltung auf übergewichten zu ändern. Diese neutrale Haltung bietet jedoch eine große Flexibilität, um 
auf mögliche Marktschwankungen zu reagieren: Marktschwächen zum Aufbau von Positionen in Sektoren und Titeln mit guten Aussichten zu nutzen.
 
                                    